Humboldt-Universität zu Berlin - Ambivalente Anerkennungsordnung

Empirie

Das Forschungsdesign

Da Reproduktionshandeln und die Herstellung von Familie* i.d.R. nicht anhand isolierter Individuen, sondern nur innerhalb der familialen* Einheit verstanden werden können, werden im Projekt teilnarrative Paar- und Familien*interviews geführt. Zudem führen wir Expert*inneninterviews.

Anhand der Interviews mit Familien* können die Aushandlungen, Reproduktionshandlungen und die Darstellung der gemeinsamen reproduktiven und familialen* Praktiken sowie die Herstellung und Wahrnehmung von Ungleichheiten zwischen den Mitgliedern der familialen* Einheit (doing reproduction und doing family) in der Interviewsituation in situ beobachtet und in der gemeinsamen Paar- oder Familien*darstellung rekonstruiert werden.

Ziel ist es, eine möglichst hohe Variation familialer* Konstellationen durch die ausgewählten Fälle zu erreichen. Diese sind zum Beispiel:

  • Lesbische und schwule Zwei- und / oder Mehrelternfamilie*

  • Lesbisch-schwule Viereltern*familie (lesbisches und schwules Paar mit gemeinsamen Kind)

  • Lesbisches Paar und schwuler Vater

  • Lesbische / schwule / bisexuelle Einelter*familie

  • Trans*Elternfamilie (Trans*Elter oder Trans*Elternpaar)

  • Queere (auch heterosexuelle) Sorgemeinschaft

 

Die Auswertung

Die Auswertung der Paar-/Gruppen-/Einzel- und Expert*inneninterviews orientiert sich an den theoretischen und methodologischen Grundlagen der wissenssoziologischen Hermeneutik (Hitzler, Schröer), der Grounded Theory (Strauss, Strauss/Corbin, Charmaz) und der Situationsanalyse (Clarke).

Die Interviews werden vom Forscher*innenteam durchgeführt, transkribiert und anschließend in einem mehrstufigen hermeneutisch-fallrekonstruktiven Prozess ausgewertet. Es wird offen kodiert und im Fallvergleich theoriegenerierend gearbeitet.