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Junge Islam Konferenz 2013: Delegierte übergeben Empfehlungen an Bundesinnenminister Friedrich und die Deutsche Islam Konferenz



Anlässlich der vorerst abschließenden Plenarsitzung der Deutschen Islam Konferenz (DIK) am heutigen Tag haben die Teilnehmenden der Jungen Islam Konferenz (JIK) einen Vorschlag für den zukünftigen Dialog zwischen Staat und Muslimen entworfen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit und ihre Empfehlungen zur Fortführung der DIK übergaben zwei Delegierte der JIK im Rahmen der Plenarsitzung an den Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich und an die Teilnehmenden der DIK.

Die JIK 2013 hat sich darin für eine Erweiterung des Dialogs auf Länderebene ausgesprochen. Die zentralen Forderungen der diesjährigen JIK für die DIK III in der 18. Legislaturperiode lauten:

 

  1. Sicherheits- und Integrationsfragen raus aus der DIK! Weiterführung der DIK mit alleinigem Fokus auf religionsrechtliche Fragen. Entwicklung eines Zeit- und Aktionsplans als Orientierungsrahmen für die dafür zuständigen Bundesländer, um die Gleichstellung islamischer Religionsgemeinschaften bundesweit voranzutreiben.
  2. Staatlich muslimischen Dialog in die Breite tragen! Landes Islam Konferenzen (LIK) einrichten. Lokale Netzwerke auf kommunaler Ebene sollten ausgebaut werden, um das Thema Islam und Muslime in Deutschland vor Ort gemeinsam auszuhandeln.
  3. Sicherheit und Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrnehmen! Einrichtung einer überparteilichen Enquete-Kommission zum Thema „Diversität und gesamtgesellschaftliche Inklusion“ im deutschen Bundestag. Muslime und andere Minderheiten haben bei steigenden rechtsextremen und muslimfeindlichen Einstellungen in Deutschland, ebenso wie die Mehrheitsgesellschaft, ein Bedürfnis nach Sicherheit.

 

Auf einem Pressefrühstück der JIK im Berliner Restaurant „Amici“ wurden die Empfehlungen einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Auch die Projektleiterin der JIK, Esra Kücük, sowie Dr. Naika Foroutan, Leiterin der Forschungsgruppe Junge Islambezogene Themen in Deutschland (JUNITED) an der Humboldt-Universität zu Berlin, sprachen zur Zukunft der DIK.

Keine der bisherigen 25 Enquete-Kommissionen in Deutschland hat sich mit dem Wandel unserer Gesellschaft in eine Migrationsgesellschaft befasst. Dabei ist dies ein zentrales Zukunftsthema unseres Landes", sagte Foroutan.

Esra Kücük, ergänzte: „Die Deutsche Islam Konferenz wurde seit ihrer Gründung vor etwa sieben Jahren mit viel Kritik begleitet. Sie ist allerdings nach wie vor das zentralste und symbolträchtigste Forum zu Islam und Muslimen in Deutschland. Diese Chance sollte sie nutzen, um in der kommenden Legislaturperiode die religiöse Gleichstellung voranzutreiben, die einen zentralen Pfeiler für gesamtgesellschaftliche Gerechtigkeit und Gleichwertigkeit bildet.

Die Bundeskonferenz der JIK tagte in diesem Jahr bereits zum dritten Mal mit 40 jungen Teilnehmern aus ganz Deutschland. Der Vorsitzende der CDU in Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, drückte gegenüber der JIK seine Unterstützung aus: "Die Junge Islam Konferenz ist ein diskussionsfreudiges, gut informiertes Gremium, das die Verkrampfung der DIK lösen kann. Mein Eindruck ist, dass die jungen Leute viel weiter sind, um auf die konkreten Fragen zuzugehen. Ich wünsche mir, dass die DIK diese Impulse aufgreift und nach der Bundestagswahl die Vorschläge, die hier entwickelt werden, Umsetzung finden."

Die Junge Islam Konferenz wird zukünftig auch auf Landesebene fortgeführt. Erstes Austragungsland der Landeskonferenz der JIK wird 2014 Berlin sein. Die dortigen Teilnehmer wählen Delegierte, die sie zur nächsten bundesweiten JIK entsenden.

Der vollständige Empfehlungskatalog der Bundes-JIK 2013 kann hier eingesehen werden:

http://www.junge-islamkonferenz.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/News_Downloads_2013_05/SM_JIK_Dossier_2013_A4_RZ_WEB_final.pdf