Humboldt-Universität zu Berlin - RUEG P3

Humboldt-Universität zu Berlin | Projekte | RUEG P3 | Grammatische Dynamiken im Sprachkontakt (RUEG)

Grammatische Dynamiken im Sprachkontakt: ein komparativer Ansatz

Die Forschergruppe "Grammatische Dynamiken im Sprachkontakt: ein komparativer Ansatz"(engl. „Research Unit Emerging Grammars“), kurz RUEG, plant die Untersuchung linguistischer Systeme und Ressourcen bilingualer Sprecherinnen und Sprecher aus Familien mit Migrationshintergrund.

Diese sogenannten Heritage-Sprecher werden sowohl in ihren Herkunfts- als auch Majoritätssprachen getestet. Dabei werden verschiedene Sprachpaare (also die jeweiligen Herkunfts- und die Majoritätssprachen), Register (formell vs. informell) und Altersgruppen unter die Lupe genommen.

Untersucht werden Heritage-Sprecher der russischen, türkischen und griechischen Sprache in Deutschland und den USA, sowie deutsche Heritage-Sprecher in den USA. Außerdem werden monolinguale Sprecherinnen und Sprecher entsprechender Sprachen als Kontrollgruppe untersucht.

Die Forschergruppe studiert nichtkanonische Phänomene als Indikatoren neuer grammatischer Optionen in bilingualen Systemen. Alle Projekte tragen zu drei „Joint Ventures“ bei, die auf

  1. die Entwicklung neuer Dialekte vs. unvollständigen Erwerb oder Erosion („Language Change Hypothesis“),
  2. die Relevanz von internalen im Vergleich mit externen grammatischen Schnittstellen („Interface Hypothesis“) und
  3. die Unterscheidung zwischen kontakt-induzierten und sprach-internen Entwicklungen sowie Variation („Internal Dynamics Hypothesis“) abzielen.

Als Ergebnisse der gemeinsamen Forschung werden neue Einsichten in die spezielle Dynamik von Sprachvariation, Sprachwandel und linguistischen Repertoires in Kontaktsituationen, in die Modellierung nichtkanonischer Strukturen im grammatischen System sowie neue Impulse zur Untersuchung von Heritage-Sprechern und Sprecher-Ressourcen erwartet.

(frei übersetzt nach Katrin Neuhaus, 16.07.2018: https://www.uni-potsdam.de/de/dspdg/projekte/rueg.html ; letzter Zugriff am 31.07.2018)

 

In der RUEG Familie sind, neben Humboldt-Universität zu Berlin und Leibniz Zentrum für allgemeine Sprachwissenschaften (ZAS), Universität Potsdam, Technische Univerität Kaiserslautern, Universität Stuttgart und Universität Mannheim vertreten. Weitere Informationen zum Gesamtprojekt und allen Teilprojekten sind auf der RUEG-Website verfügbar.