Gegendertes Schreiben
Zum gegenderten Schreiben schreiben Allenbach et al (2011, 15-16):
Unterschiedlich ist der Umgang der Autoren und Autorinnen auch mit der Thematisierung von Geschlechterverhältnissen durch sprachliche Formulierungen. Es gibt jene Autoren, die die standardisierte Form der deutschen Schriftsprache nutzen und dabei die Geschlechterverhältnisse nicht gezielt durch Sprache hinterfragen. Andere Schreibende vermeiden die Reproduktion von männlichen Formen, in dem sie ungegenderte Begriffe benutzen. Wiederum andere Autoren und Autorinnen benennen explizit männliche und weibliche Formen, um nicht ausschliessend zu sein. Einige AutorInnen wiederum thematisieren durch das Binnen-I, dass männliche Formulierungen Frauen ausgrenzen (können). Schliesslich gibt es jene Autor_innen, die durch die Verwendung der Leerstelle auf die Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und die Ausblendung anderer Geschlechtlichkeiten hinweisen. Diesen unterschiedlichen sprachlichen Umgängen mit Geschlechterverhältnissen liegen unterschiedliche theoretische Verständnisse über die Geschlechterverhältnisse und/oder die Rolle von Sprache hierbei zugrunde. Sie zu vereinheitlichen würde diese Vielfalt verdecken und den jeweiligen Ansätzen nicht gerecht werden.
Im Rahmen des Projektseminars ist die Wahl der Leerstelle/ des Unterstrichs/ des Gaps die bevorzugte Schreibweise.
Urmila Goel, Oktober 2011